SCHÄTZCHEN AUF ZEIT.

Sie wollten schon immer mal mit einem Young- oder Oldtimer fahren, besitzen aber keinen eigenen? Dann leihen Sie sich doch einen: BMW Group Classic bietet eine Vielzahl an Young- und Oldtimern zur Vermietung an. So kann man buchstäblich er-fahren, warum der Slogan „Freude am Fahren“ auch früher schon völlig gerechtfertigt war.

Die Palette der angebotenen Fahrzeuge reicht vom Cabriolet aus den 1930er-Jahren bis zum futuristischen Roadster der späten 1980er. Die ganz alten Fahrzeuge dürfen allerdings meist nur mit Chauffeur bewegt werden – dies ist der alten Technik geschuldet, sollte dem Fahrgenuss aber keinen Abbruch leisten.

Wir von der Redaktion der BMW Group Classic wollten die historischen Fahrzeuge aus dem aktuellen Mietwagensortiment auch einmal selbst ausprobieren, natürlich nicht ganz ohne ein gewisses Quäntchen Eigennutz. Um zu erleben, wie sich ein BMW Group Classic Fahrzeug als Leihwagen für einen Tag anfühlt, haben wir uns den BMW Z1 als ganz besonderes Schmankerl herausgesucht.

Mit dem Z1 bietet BMW Group Classic einen Meilenstein der Firmengeschichte zur Vermietung an. Der Roadster, der mit seinen versenkbaren Türen überrascht, war das erste Projekt der BMW Technik GmbH. Das Z steht für eine revolutionäre neue Hinterachskonstruktion. Diese sogenannte Z-Lenker-Achse kam in diesem Automobil erstmalig zum Einsatz. Ursprünglich wurde der Z1 im Jahr 1987 lediglich als Image- und Technologieträger auf der IAA präsentiert. Die Resonanz auf dieses Auto war dann aber so immens, dass BMW beschloss, eine limitierte Auflage dieses Fahrzeugs zu produzieren. Nur 8.000 BMW Z1 entstanden von 1989 bis 1991, von denen die Nummer 7999 für unsere Spritztour bereitsteht. Also das vorletzte Exemplar, das die Werkshallen verlassen hat – wir sind gespannt.

Ortstermin am 21. August 2015 bei BMW Group Classic: Wir lassen uns kurz die Besonderheiten des BMW Z1 erklären. Die Bedienung des Verdecks und der nach unten verschwindenden Türen ist alles kein Hexenwerk. Es folgt die Schlüsselübergabe und los geht’s. Das Einsteigen fällt über die versenkten Türen zwar nicht ganz so leicht wie bei herkömmlichen Fahrzeugen, geht aber besser als zunächst angenommen. Ein Blick über das Cockpit, alles ist da, wo es sein soll – fahrerorientierte Ergonomie, so wie man es von einem BMW gewohnt ist. Und dann fällt der Blick auf den Kilometerzähler: 4.431 km. Ein 24-jähriges Auto mit dieser Laufleistung dürfte eine echte Seltenheit darstellen. Ein kurzer Dreh am Zündschlüssel und der Sechszylinder läuft. Das Fünfganggetriebe lässt sich butterweich schalten, alles ist so, wie man es von einem BMW erwartet. Nur der Blick nach links und rechts unten ist ungewohnt, denn im Z1 kann man für ein ultimatives Frischluftvergnügen auch während der Fahrt die Türen offen lassen.

Wir fahren erst durch München und dann ein kurzes Stück über die Autobahn nach Starnberg. Von dort geht es weiter über die Landstraße am Kloster Andechs vorbei. Am Ammersee entlang führt es uns nach Raisting, wo seit über 50 Jahren die Erdfunkstelle Raisting emporragt. Hier wurden schon die ersten Bilder der Apollomission vom Mond empfangen. Heute werden stattdessen Telefonate und Satellitenkommunikation in die ganze Welt abgewickelt – und für uns bietet sie eine tolle Foto-Location, um das außergewöhnliche Design des BMW Z1 in Szene zu setzen.

Über kleine, kurvige Landstraßen fahren wir weiter in Richtung Staffelsee. Dabei präsentiert sich der BMW Z1 von seiner besten Seite. Das Fahrwerk kann man nicht anders als perfekt bezeichnen. Es ist sportlich und vermittelt optimalen Straßenkontakt, ohne dabei auch nur einen Hauch unkomfortabel zu sein. Das liegt auch an der idealen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse.

Ein kurzer Stopp an einem kleinen Sportflugplatz, und wir erhalten ein erstes, wenn auch nicht ganz ernst gemeintes, Angebot für unseren Z1: Wenn wir wollten, könnten wir ihn gegen eine 60 Jahre alte Piper Cub eintauschen. Der Besitzer erklärt uns mit einem Augenzwinkern, dass man bei diesem Flugzeug während des Fluges, genau wie beim Z1, die Türe geöffnet lassen kann. Es handle sich daher doch um einen adäquaten Tausch? Aber wir lehnen dankend ab.

In Uffing fahren wir direkt an den Staffelsee. Als wir am Restaurant Alpenblick noch ein paar Fotos machen wollen, bekommen wir spontan Besuch von einer jungen Familie. Auf die Frage der kleinen Tochter, was wir da denn machen würden, erklärt die Mutter: „Die machen Fotoaufnahmen von dem neuen BMW Sportwagen.“ Das können wir so nicht stehen lassen und stellen richtig, dass es sich bei dem vermeintlichen neuen BMW Sportwagen um ein bereits 24 Jahre altes Auto handelt. Die junge Frau kann es kaum fassen – so funktioniert eben wirklich zeitloses Design.

Auf der Terrasse des Restaurants Alpenblick können wir den selbigen genießen. Dazu gibt es eine deftige Brotzeit. Der Staffelsee lädt darüber hinaus zum Schwimmen ein, er ist nämlich einer der wärmsten Badeseen in Bayern. Aber wir wollen ja in erster Linie die Vorzüge unseres Leihwagens er-fahren, selten hat Redaktionsarbeit mehr Freude bereitet.

Nach einer kleinen Pause machen wir uns langsam auf den Rückweg, denn leider hat irgendwann auch der schönste Ausflug ein Ende. Am Riegsee vorbei und über kleine, kurvige Sträßchen fahren wir durch die Voralpenlandschaft. Dabei zeigt der 2,5-Liter-Sechszylinder seine Qualitäten. Er ist unglaublich elastisch und agil. Wenn es sein muss, kann man völlig ruckfrei im 5. Gang mit 50 km/h dahinbummeln oder aber man dreht ihn richtig hoch und ruft die ganze Leistung ab. Bei guten 3.500 Umdrehungen beißt er noch mal so richtig zu und schiebt vehement an.

In Sindelsdorf fahren wir auf die Autobahn und beschleunigen zügig in Richtung Norden. Wir fahren die Türen hoch und der Fahrwind reduziert sich deutlich. Nachdem wir auch noch die Fenster hochgefahren haben, weht selbst bei Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h nur noch ein frisches Lüftchen im Innenraum des Z1. Dieses ungewohnte Frischluftgefühl in seiner variablen Bandbreite ist wohl einzigartig bei diesem Roadster.

Wir fahren zurück zu BMW Group Classic, legen aber vorher noch einen kurzen Tankstopp ein: Knapp 20 Liter Benzin sind für die 213 zügig gefahrenen Kilometer ein angemessener Wert, der sich mit den Werksangaben deckt. An einem Tag haben wir somit fast 5 Prozent zur Gesamtfahrleistung dieses Autos beigetragen und es hat extrem viel Spaß gemacht! In der Vermiet-Flotte von BMW Group Classic befinden sich noch viele weitere hochinteressante und geschichtsträchtige Fahrzeuge. Wir haben jetzt das Problem, dass wir uns möglichst bald wieder einen Grund einfallen lassen müssen, um uns eines der anderen Autos zu leihen. Oder geht es doch noch mal mit dem Z1 auf Redaktionsausflug? Stimmt! Wir haben ja gar nicht ausprobiert, wie sich der Z1 mit geschlossenem Verdeck fährt, vielleicht wäre das ein guter Ansatz … Probieren Sie es doch auch selbst einmal aus und erzählen uns davon: http://www.bmwgroup-classic.com/bmw_classic/de/offers_service/rent/index.html

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