Sechs Tage, fünf Länder, elf Clubs – aber nur ein Ziel, das International Mini Meeting in Westport in Irland. Als standesgemäßer Reisewagen ein besonderer Mini: Baujahr 2000 und ganz in mattem Weiß foliert wie ein unbeschriebenes Blatt Papier. Der Künstler Steve Simpson führt darauf Tagebuch während einer Fahrt voller außergewöhnlicher Motive und vieler herzlicher Begegnungen. Denn der klassenlose Mini kann eins noch immer ganz besonders gut – Menschen miteinander verbinden.
Zu einem großen Mini Treffen reist man traditionell auf eigener Achse an. Die kleine Hafenstadt Westport an Irlands Westküste ist allerdings ein beträchtliches Stückchen weiter entfernt von München als zum Beispiel der Gardasee. Und der Atlantik liegt auch noch dazwischen, zweimal sogar. Da lockert man die Reise am besten mit dem Besuch bei Freunden auf, die der Mini so gut wie überall hat.
Start in München.
Die BMW Group Classic in München. Hier startet am 19. Mai 2017 ein papierweißer classic Mini zu einer Fahrt durch fünf Länder. Baujahr 2000, 1.275 ccm, 63 PS, 148 km/h maximal. Am Steuer Claudia Hübner und Wolf Jaiser vom Mini Classic Team. Auch mit dabei, die Fotografin Amy Shore, die viele spektakuläre Bilder schießen wird, und der irische Künstler Steve Simpson, dessen markanter Strich den matt folierten Mini in den nächsten Tagen zu einem einzigartigen Kunstwerk verwandeln wird. Voller Impressionen der Orte und der Menschen, denen das Team auf ihrer weiten Reise begegnet.
Der Münchner Mini Club winkte gerade noch fröhlich hinterher, da warten in Stuttgart schon zwei weitere Mini Clubs und sorgen für eine heitere Pause. In Frankfurt muss der Mini natürlich auf die Alte Brücke, nächtliche Skyline ist angesagt. In Luxemburg hat der örtliche Mini Club eine beeindruckende Industrieruine als Kulisse möglich gemacht und köstliche Sandwiches (Pain Surprises) vorbereitet. In Antwerpen ein Stopp vor dem Port House von Zaha Hadid, einem architektonischen Highlight der Moderne.
Island Hopping.
Über Dünkirchen geht es mit der Fähre nach Dover und damit zurück in die englische Heimat des kleinen Kultmobils. In Brighton feiert man sogar gerade ein anderes Mini Event. Beim „London to Brighton Mini Run“ reihen sich sagenhafte 2.100 Minis hintereinander am Pier. Jetzt ist es noch einer mehr.
Danach darf der Mini mal kurz Rennstreckenluft auf dem Goodwood Circuit schnuppern, bevor London erreicht wird. Im Borough Market muss es ein kleiner Kaktus sein, der fortan als Reisebegleiter am Rückspiegel baumeln darf. Und natürlich darf Oxford nicht fehlen, denn hier werden nicht nur Akademiker erschaffen, sondern auch aktuelle MINI. Die Begegnung mit dem örtlichen Mini Club direkt vor dem Werk ist auch für die Werksbesucher eine nette Ergänzung und Abwechslung.
In Birmingham gibt es beim Mini Owners Club echten Familienanschluss. Und der Auspuff des Münchner Minis wird auch gleich etwas höher fixiert, denn Fährrampen und manche Straßenschwellen erzeugen böse Kratzgeräusche am Unterboden.
In Liverpool noch ein Besuch der Penny Lane, schließlich hatten diese die Beatles schon besungen. Auf der Nachtfähre nach Dublin gibt es doch tatsächlich eine Mr-Bean-Puppe zu kaufen, die muss natürlich mit, schließlich vertraut Mr Bean ausschließlich dem Mini, wenngleich nicht dem serienmäßigen Türschloss.
IMM auf der grünen Insel.
Im Hafen von Dublin hat sich ein europäisches Silicon Valley angesiedelt, Dependancen von Facebook und Google sind hier zugezogen. Diese steht ganz im Kontrast zum Areal der Guinness-Brauerei, wo die irische Bierkultur zu Hause ist. Die letzten vier Stunden bis Westport findet der Mini fast allein. Hier beim großen IMM, dem International Mini Meeting 2017, bekommt er jetzt sogar ein eigenes Tipi-Zelt und Künstler Steve Simpson legt letzte Hand an sein Werk. Vier Tage lang werden der Mini und all seine Facetten gefeiert mit allem, was dazugehört. Nämlich Bier, Musik und Pubkultur … ja, kein Schreibfehler. Denn hier sitzen noch alle Generationen gemeinsam in ihrem Stammlokal, singen Lieder und plaudern. Und auch wenn du vorher noch nie hier warst, wirst du herzlich begrüßt und aufgenommen. Irland eben, sehr entspannt.
Tagebuch, letzter Eintrag …
2.452 Kilometer kamen zusammen. Und unzählige wunderbare Begegnungen mit Menschen, die den Mini ins Herz geschlossen haben. Oder sich einfach nur freuen, wenn sie einen sehen. Der Mini ist zwar klein, doch reisen kann er wie die Großen. Ein Servicewagen folgte ihm übrigens nicht, wozu auch? Nur einmal löste sich ein Lampenring und suchte eigene Wege. Der Folierer hatte ihn wohl nicht mehr richtig befestigt.
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