Ben Miller wurde aus Leidenschaft für die Marke BMW zum Unternehmer und kaufte über die Jahre drei Betriebe. Diese verschmolz er zu einem einzigen Unternehmen und entwickelte sich zu einem der führenden Spezialisten für klassische BMW in den USA. Neben seiner Arbeit blieb er aber immer auch Sammler und leidenschaftlicher Fahrer. Ein Porträt.
Die erste Firma.
Ben Miller arbeitete in den 1980er-Jahren in der Megacity Tokio, da war ein eigenes Auto kein Thema für ihn. Doch als er in die USA zurückkehrte und alle seine Freunde BMW fuhren, wollte auch er einen. Das von 1976 bis 89 gebaute 6er Coupé (E24) begeisterte ihn, nur verlangte es mehr Aufwand für Unterhalt und Pflege. Ben suchte nach einem Spezialisten und fand CSI im kalifornischen Santa Monica, mit dessen Chef er sich bald anfreundete. Als der 1990 verkaufen wollte, schlug Ben zu und wurde stolzer Besitzer eines BMW Fachbetriebs.
Das eine führt zum anderen.
Einige Jahre lang war Ben gut mit CSI beschäftigt, speziell mit dem Export nach Japan, wohin er noch immer gute Kontakte pflegte. 1993 kaufte er sich seinen ersten BMW 2002 und ein 1600 Cabriolet, Baujahr 1968. Jetzt brauchte er eine neue Ersatzteilquelle und das führte ihn zu 2002 AD. Diese Firma war spezialisiert auf BMW 2002 und in kurzer Zeit wurde Ben ein sehr guter Kunde und Freund des Hauses. 2005 kaufte er schließlich auch diese Firma, denn nun war ihm längst auch der Nullzwei ans Herz gewachsen.
Aller guten Dinge sind drei.
Ben vereinte seine beiden Firmen CSI und 2002 AD unter einem Dach in Pomona, Kalifornien, nicht weit entfernt vom ältesten BMW Händler Südkaliforniens, Schneider Motors. Dieser Betrieb war bereits 1965 gegründet worden und über die Jahre zur beliebten Anlaufstelle für alte und neue BMW geworden. 2006 stand Schneider Motors zum Verkauf und es war eigentlich klar, wer auch hier der neue Besitzer werden würde – Ben Miller.
Vom Kunden zum Marktführer.
Ben ist mittlerweile der größte Anbieter der USA, wenn es um Nullzwei oder CS Modelle geht. Vor allem der Nullzwei gewinnt noch immer an Beliebtheit und findet neue Fans. Ben verkauft Fahrzeuge in Kommission, vertreibt Ersatzteile, repariert und restauriert. Die Werkstatt in Pomona ist immer gut ausgelastet und die
Auftragsbücher sind voll.
Arbeit aus Leidenschaft.
Neben seinem Geschäft ist Ben aber nach wie vor Fan und leidenschaftlicher Sammler.
Heute besitzt er 25 BMW Modelle aus den Jahren 1957 bis 84, darunter jede Variante des 2002, zusammen acht Stück. Ein paar sind für den täglichen Gebrauch, der 2002 Turbo dient bei Oldtimer-Rennen, ein anderer hat eine Anhängerkupplung und zieht auf Urlaubsreisen einen Dethleffs Beduin Wohnwagen aus dem Jahr 1965. Das macht auch Bens Frau große Freude. Das für US-Verhältnisse doch eher kleine Gespann sorgt überall wo es auftaucht für viel Aufmerksamkeit.
Jedes Auto ist etwas Besonderes.
Ben ist seit 1987 ein sehr aktives Mitglied im BMW Club und mit seiner Firma außerdem Pokal-Sponsor für das BMW 2002 Modell beim Concours d’Elegance in Pebble Beach. Er selbst konnte dort 2013 den ersten Preis mit seinem Alpina CSL aus dem Jahr 1972 gewinnen und 2016 reichte es mit seinem BMW 2002 tii Alpina aus
dem Jahr 1972 immerhin zum zweiten Platz. Dies sind dann die Fahrzeuge, die Ben nur auf ausgewählte Veranstaltungen mitnimmt und ansonsten sicher verwahrt.
Ben fällt auf, dass der Nullzwei mittlerweile immer seltener auf den US-Straßen zu sehen ist und zunehmend zum Sammlerfahrzeug wird. Das hält ihn aber nicht davon ab, seine eigenen Nullzweier jeden Tag zu fahren, sei es für kurze Besorgungen in der Stadt oder auf lange Reisen mit dem Wohnwagen. Kein Wunder eigentlich, denn sollte tatsächlich mal etwas kaputtgehen, kennt Ben ja einen Spezialisten, der es schnell reparieren kann. Und der lacht ihn jeden Morgen im Badezimmerspiegel an.