Er gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Automobilen in Motoring History: der MINI. Er ist cool, er ist klassenlos, er ist jung, er macht jung und er bleibt jung! Und das Beste am MINI: Es gibt einen für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel.
1959 erschien ein Automobil, das Maßstäbe setzte. Zugegeben, der Maßstab war klein und sein Name war Programm: Mini. Vier Personen mit Gepäck sollten auf knapp drei Metern Platz finden. Alexander Arnold Constantine Issigonis löste diese Aufgabe mit Bravour, indem er den Motor einfach vorne quer einbaute. Diese Konstruktion war für den Automobilbau so wegweisend, dass sich ihr Schöpfer fortan Sir Alec Issigonis nennen durfte – and the rest is history.
Bei einem Leergewicht von lächerlichen 620 Kilogramm und dem niedrigen Schwerpunkt überkommt einen selbst in der kleinsten Motorisierung von 34 PS der sprichwörtliche Fahrspaß. Selten liegt der Vergleich mit dem Gokart näher als im classic MINI. Gerade im emsigen Getümmel der Stadt verleitet er oft zu einer flotten, manchmal geradezu infantilen Fahrweise. Weil der MINI aber so schnuckelig ist, wird einem in der Regel von den anderen Verkehrsteilnehmern schon an der nächsten Ampel verziehen, schließlich hat der MINI einen serienmäßigen Sympathiefaktor verbaut. Natürlich eignet sich so ein Gokart mit Straßenzulassung auch für kurvige Landstraßen und sogar für den historischen Rennsport. Wer allerdings Langstrecken auf der Autobahn im classic MINI unter die Räder nehmen will, der sollte einiges an Nehmerqualitäten mitbringen. Aber selbst Weltumrundungen mit dem kleinen Briten wurden dokumentiert.
In 41 Jahren Bauzeit entstanden fast 5,4 Millionen MINI, damit ist er das erfolgreichste britische Automobil aller Zeiten.
Gut gewartet ist der MINI ein problemloses und zuverlässiges Auto. Gelegentlich nach Öl, Wasser und Bremsflüssigkeit sehen und immer mal wieder etwas für die Rostvorsorge tun: Wer seinem MINI die notwendige Aufmerksamkeit schenkt, erhält je nach Bedarf ein Kultauto, einen Wolf im Schafspelz, ein unschlagbar praktisches Alltagsauto und/oder einen Kurvenräuber für die Landstraße.
Mini oder Mini?
The 60s
Die erste Baureihe, Mk I (1959 bis 1967), ist die puristischste – mit den außenliegenden Türscharnieren, Schiebefenstern und den kleinen rundlichen Rückleuchten verkörpert sie die „reine Lehre“ der Mini Tradition. Das sind die gesuchtesten Minis, daher auch selten und verhältnismäßig teuer. Die Motorenpalette reicht von 34 PS für das Einstiegsmodell bis zu 75 PS im Cooper S.
The 70s
Ab 1969 entstehen die „neuen“ alten Minis – mit innenliegenden Türscharnieren und Kurbelfenstern wirken sie nicht mehr so archaisch, dafür sind sie günstiger in der Anschaffung. Mit diesem Auto wurde nicht nur die britische Insel so richtig mobil.
The 80s
Die fünfte Baureihe, Mk V (1984 bis 1992), ist die ideale Basis, um in den Mythos Mini einzutauchen. Die Räder wachsen von zehn auf zwölf Zoll, und ab sofort haben alle Minis Scheibenbremsen an der Vorderachse. Das erhöht die Alltagstauglichkeit und den Fahrkomfort. Der Mk V ist die ideale Einstiegsdroge in den Rausch des Minifahrens.
The 90s
Mit den 1,3-Liter-Modellen wird der Hunger nach mehr Leistung und mehr Drehmoment gestillt. Wem die 53 PS, bzw. im Cooper S 63 PS, nicht reichen, für den bieten diese Motoren die ideale Basis für weitere Leistungssteigerung, zum Beispiel auch für motorsportliche Ambitionen.
Und fürs gute Gewissen gibt’s den Mini ab 1991 auch mit geregeltem Katalysator.
How much?
Während Topexemplare der Serie Mk I im makellosen Originalzustand schon an der 20.000-Euro-Grenze kratzen können, findet man gute Alltagsfahrzeuge im Gebrauchszustand der Baureihe Mk V in Preisregionen von 2.000 bis 5.000 Euro.
Der MINI war schon immer etwas für Individualisten, und so gibt es auch schon immer individuelle Karosserieaufbauten und -formen. Vom Pick-up über Kombis und Cabrios bis zum skurrilen Wohnmobil, es gibt fast nichts, was es auf MINI Basis nicht gibt.
Wer ein echtes Sammlerstück sucht, der kommt nicht daran vorbei, einschlägige Literatur zu wälzen oder sich bei den Clubs zu informieren. Denn hier entscheiden wie so oft die Details über den Preis.
Wer einfach nur Spaß haben will – und den hat man im classic MINI eigentlich immer –, der wird für ein paar Tausend Euro seinen perfekten MINI finden. Hier empfiehlt es sich, wie immer beim Gebrauchtwagenkauf, lieber ein paar Angebote mehr begutachten und im Zweifel besser einen Sachverständigen konsultieren.
Der MINI ist ein Auto mit extremem Sympathiefaktor, daher sollte man sich beim Kauf nicht von seinen Emotionen übertölpeln lassen. Egal, wie „nett“ der MINI aussieht – entscheidend beim Kauf sollte der Zustand des Fahrzeugs sein.
Wenn man dann aber genau den richtigen MINI gefunden hat, kann man buchstäblich erfahren, warum die Queen dem Konstrukteur Alec Issigonis das „Sir“ für seinen Namen verliehen hat.
MINI im Sport
Legendär sind die Erfolge des Kraftzwerges im Rallye-Einsatz: Zwischen 1964 und 1967 gewann der classic Mini gleich drei Mal die Rallye Monte Carlo, 1967 mit „Rallye-Professor“ Rauno Aaltonen am Steuer seines Mini Cooper S.
MINI im Film
Der MINI hat auch in vielen Filmen seinen Reifenabdruck hinterlassen, hier eine kleine Auswahl
1964 | ||
1969 | ||
1989 | ||
1997 | ||
2002 |
Die Story geht weiter
Über 40 Jahre lang wurde der Ur-Mini gebaut und das mit nur geringen Veränderungen – die Grundform blieb ja im Wesentlichen gleich. Das hätte sich vor über einem halben Jahrhundert wohl kaum jemand träumen lassen. Mit diesem Erfolg im Hintergrund steht dem neuen MINI, der jetzt unter der BMW Ägide entsteht, eine glänzende Zukunft offen.